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Intelligente Dokumentenverarbeitung (IDV) in der Versicherung: Vorgänge beschleunigen, Kosten senken, Kontrolle stärken

Auteur n°14 – Guillaume

Von Guillaume Girard
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Zusammenfassung – Die Bearbeitung von Versicherungsakten leidet nach wie vor unter manuellen Prozessen mit gescannten PDFs, handschriftlichen Formularen und E-Mails, was zu Verzögerungen, Fehlern und Zusatzkosten führt. Die IDP zentralisiert die Multikanalerfassung, kombiniert Computer Vision, OCR/ICR, NLP/NER, FNOL-Triage und Audit Trail, um Daten zu extrahieren, zu normalisieren und zu sichern, Anomalien und Betrug zu erkennen und die Basis für Augmented Intelligence zu schaffen.
Lösung: Eine modulare End-to-End-Plattform in Ihre Kernsysteme integrieren, um Zyklen zu beschleunigen, Kosten zu senken und die Kontrolle zu stärken.

Im Versicherungswesen liegt die wesentliche operative Herausforderung nicht mehr allein in der Technologie: Sie besteht vielmehr darin, Informationen aus unterschiedlichen Dokumenten schnell zu extrahieren und zu orchestrieren. Ob gescannte PDFs, handschriftliche Formulare oder E-Mails – jeder manuelle Schritt verursacht Verzögerungen, Eingabefehler und versteckte Kosten.

Die intelligente Dokumentenverarbeitung (IDV) beseitigt diesen Engpass, indem sie Computer Vision, OCR/ICR und NLP kombiniert, um semi-strukturierte Dokumente in einsatzbereite Daten für Ihre Schadenbearbeitung, Risikoprüfung oder Ihr CRM-System zu transformieren. Dieser Artikel zeigt, wie IDV die Schadenabwicklung beschleunigt, das Kundenerlebnis verbessert und Kontrolle sowie Compliance in Organisationen stärkt.

Mehrkanalerfassung und beschleunigte Triage

Die IDV beginnt mit der Erfassung beliebiger Dokumenttypen ohne Brüche bereits beim ersten Kontaktpunkt. Intelligentes Pre-Processing und Triage der Schadenmeldung stellen sicher, dass jeder einfache oder komplexe Vorgang sofort an den richtigen Ansprechpartner weitergeleitet wird.

Mehrkanalerfassung und erweiterte Texterkennung

Angesichts der Vielfalt eingehender Kanäle – Webportal, E-Mail, Mobile App, Fax – muss die Erfassungskomponente der IDV universell sein. Spezielle Connector sammeln automatisch alle eingehenden Dokumente und leiten sie in eine einheitliche Pipeline zur Verarbeitung. Ob der Antragssteller ein Foto eines Schadenberichts oder ein PDF-Formular einreicht, das Tool zentralisiert und normalisiert den Eingang ohne manuelles Eingreifen.

Computer Vision ergänzt diesen Schritt, indem es Schlüsselfelder wie Textbereiche, Unterschriften oder Stempel automatisch erkennt. Die Algorithmen identifizieren Grafikelemente (Logos, Tabellen) und passen den Zuschnitt an, um die Relevanz der OCR-Phase zu optimieren. Diese erweiterte Erkennung steigert die Extraktionsraten bereits beim ersten Durchlauf erheblich.

Die OCR/ICR-Technologie kommt anschließend zum Einsatz, indem sie Zeichensätze liest und Handschrift erkennt. Anders als herkömmliches OCR, das auf starre Templates beschränkt ist, passt sich die IDV an Dokumentvariationen an und verbessert so die Datenerfassung in frei ausgefüllten Formularen. Jedes Feld erhält einen Vertrauensscore, der anschließend den Triage-Mechanismus speist.

Am Ende dieses Schrittes liegt eine vorstrukturierte Dokumentenanalyse und eine erste Klassifizierung vor. „Einfache“ Vorgänge (Standard-Schadenmeldungen, konforme Bestätigungen) werden automatisch als „bereit zur Bearbeitung“ markiert, während „komplexe“ oder unvollständige Fälle zur gezielten menschlichen Überprüfung gekennzeichnet werden. So entfallen unnötige Validierungsrunden.

Pre-Processing und Bildqualität

Die Bildqualität ist entscheidend: Ein schief eingescanntes oder verschwommenes Dokument kann die Extraktion erschweren. Im Pre-Processing werden geometrische Verzerrungen („Deskew“) korrigiert, digitales Rauschen („Denoise“) reduziert und Kontrast sowie Binarisierung optimiert. Diese Schritte gewährleisten eine optimale Schärfe für die OCR, selbst bei historischen Dokumenten oder Aufnahmen in unkontrollierter Umgebung, und stützen sich auf bewährte Datenbereinigungstechniken.

Spezialisierte Module identifizieren und beschneiden Textbereiche, isolieren Tabellen sowie Unterschriften oder offizielle Stempel. Sie erkennen zudem Beschädigungen wie Flecken oder Knicke und passen automatisiert die Korrekturparameter an. Dieses Vorgehen steigert die Robustheit der Extraktion und reduziert Fehlalarme.

Nach diesen Bearbeitungsschritten normalisiert die Pipeline Auflösung und Format, um den weiteren Prozess zu vereinheitlichen. Ob hochauflösendes A4-Scan oder Smartphone-Foto – jede Eingabe wird so auf eine einheitliche technische Basis gebracht.

Der Performance-Gewinn ist beträchtlich: Eine Verringerung der OCR-Fehlerquote um 30 % führt zu weniger manuellen Eingriffen und einem kürzeren Gesamtdurchlauf. Dies wirkt sich direkt auf die Schnelligkeit der Schadenmeldungsauswertung aus.

Triage der Schadenmeldung und intelligentes Routing

Die Schadenmeldung ist der Eingangspunkt der Schadenkette. In dieser Phase bewertet die IDV jeden Vorgang nach Datenvollständigkeit und Art der Anhänge. Einfache Fälle, etwa eine standardisierte Kfz-Schadenmeldung mit vollständigen Angaben, werden in eine automatisierten Direktbearbeitung überführt.

Bei komplexeren Vorgängen (Personenschäden, Mehrfachschäden, fehlende Unterlagen) startet das System einen Exception-Workflow mithilfe von prozessgesteuerter Automatisierung mit KI und informiert sofort den zuständigen Fachexperten. Das automatische Routing minimiert Schleifen und beschleunigt die Erstbearbeitung.

Die Triage basiert zudem auf konfigurierbaren Geschäftsregeln: Deckungsstufe, finanzielle Schwellen, geografische Kriterien usw. Diese Regeln werden kontinuierlich aktualisiert, um interne Richtlinien und Benchmarks abzubilden.

Durch diese Orchestrierung konnte ein mittelgroßer Schweizer Versicherer die mittlere Zeitspanne zwischen Eingang der Schadenmeldung und dem ersten Vorschlag um 40 % reduzieren. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass die beschleunigte Triage nicht nur der Schadenabteilung, sondern der gesamten Kundenerfahrung zugutekommt.

Intelligente Datenextraktion und -strukturierung

Wesentlich ist nicht das reine Auslesen eines PDFs, sondern die Umwandlung jedes Feldes in verwertbare Daten. Mithilfe von NLP und benannter Entitätserkennung (NER) kontextualisiert die IDV Informationen und speist sie direkt in Ihre Kernsysteme.

Natürliche Sprachverarbeitung (NLP) und Entitätserkennung

Verfahren der natürlichen Sprachverarbeitung (NLP) wandeln unstrukturierten Text in geschäftsrelevante Einheiten (NER) um. Garantiemodalitäten, Policennummern, Schadensdaten oder Kostenschätzungen werden anhand auf Ihre Dokumentenkorpora trainierter Modelle automatisch erkannt und isoliert. Diese semantische Erkennung vermeidet Verwechslungen ähnlicher Felder.

Ein angepasstes NER-Modell unterscheidet beispielsweise zwischen Policen- und Vertragsnummern, erkennt Adressen und identifiziert spezielle Klauseln. Es basiert auf überwachtem Lernen und optimiert sich durch Nutzerfeedback kontinuierlich. So steigert jeder Extraktionszyklus die Präzision.

Jede erkannte Entität erhält einen Vertrauensscore. Liegt dieser unter einer Schwelle, erzeugt die IDV automatisch eine gezielte Prüfung durch den Menschen, um höchste Datenqualität ohne unnötige Interventionen zu gewährleisten.

Am Ende steht ein Datenfluss mit bereinigten, validierten und integrationsreifen Datensätzen, der die Grundlage für eine nachhaltige Prozessautomatisierung bildet.

Mapping und Integration in Kernsysteme

Nach der Extraktion leitet die IDV die Daten an Ihre Core-Insurance-Anwendungen (Schadenmanagement, Police Administration, Underwriting, CRM) weiter. Standardisierte Konnektoren erleichtern die Anbindung an marktführende Plattformen, ganz ohne Lock-in.

Leichte Transformationen (Datumsformat-Normalisierung, Harmonisierung von Deckungscodes, Währungsumrechnung) erfolgen automatisiert vor der Einspeisung gemäß bewährter Datenmigrationsprozesse. Jede Pipeline bleibt modular: Sie können Validierungen oder spezifische Konversionen je nach Versicherungssparte hinzufügen.

Ein Schweizer Anbieter im Bereich Freizeitfahrzeuge implementierte dieses Mapping in sein Schadensverwaltungssystem. Das Ergebnis: 25 % weniger manuelle Back-Office-Eingriffe und eine schnellere Bereitstellung der Informationen für die Außendienstexperten.

Diese durchgängige Automatisierung stellt sicher, dass Informationen genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ankommen – ganz im erwarteten Format.

Ausnahmemanagement und gezielte menschliche Überprüfung

Die IDV-Pipeline enthält ein konfigurierbares Exceptions-Handling: Vertrauensschwellen, Co-Occurrence-Regeln, kontextbezogene Validierungen. Nicht konforme Vorgänge werden für eine Prüfung ausgesondert, während der übrige Datenstrom im automatisierten Durchlauf verbleibt.

Die menschliche Überprüfung konzentriert sich ausschließlich auf risikobehaftete oder unvollständig extrahierte Felder. Schadenbearbeiter sehen in einem Dashboard nur die problematischen Angaben, ohne das gesamte Dokument erneut sichten zu müssen.

Erfasste Korrekturen und Anmerkungen fließen in die Feedback-Schleife der OCR- und NLP-Modelle ein. So verbessert sich die IDV kontinuierlich, reduziert Ausnahmen und erhöht die Anzahl automatisiert bearbeiteter Vorgänge.

Dieses „Human-in-the-Loop“-Konzept balanciert Qualität und Effizienz und passt den Automatisierungsgrad optimal an versicherungsspezifische und regulatorische Anforderungen an.

Edana: Strategischer Digitalpartner in der Schweiz

Wir begleiten Unternehmen und Organisationen bei ihrer digitalen Transformation.

Kontrolle, Compliance und Betrugsprävention gewährleisten

Die IDV ergänzt Papierprozesse um eine oft fehlende Governance- und Nachvollziehbarkeitsebene. Datenstandardisierung, Audit-Trail und Anomalieerkennung schützen vor Compliance-Risiken und Betrug.

Datenstandardisierung und Geschäftsregeln

Nach der Extraktion durchläuft jede Information ein Modul zur Validierung von Format, Wertebereich und logischem Zusammenhang. Daten werden nach ISO-Standards formatiert, Policennummern anhand interner Muster geprüft und Beträge mit autorisierten Tarifen abgeglichen.

Cross-Dokument-Kohärenzprüfungen lassen sich anwenden, indem Daten aus Kostenvoranschlägen, Reparaturrechnungen und Schadensberichten verglichen werden. So werden Unstimmigkeiten frühzeitig erkannt und behoben.

Die Zentralisierung der Geschäftsregeln in der IDV-Pipeline vereinfacht die Wartung: Änderungen interner Richtlinien oder regulatorischer Vorgaben werden nur einmal angepasst.

Das Ergebnis ist eine einheitliche und zuverlässige Datenbasis, die als Grundlage für Dashboards, Management-Reports und interne wie externe Audits dient.

Audit-Trail und regulatorische Nachvollziehbarkeit

Jeder Verarbeitungsschritt – von der Erfassung bis zur Integration – wird zeitgestempelt und protokolliert. Logs dokumentieren Herkunft und Version des Dokuments, den vergebenen Vertrauensscore und alle Änderungen aus der manuellen Überprüfung.

Diese Nachweise machen den Prozess vollständig nachvollziehbar für Aufsichtsbehörden (FINMA) oder interne Audits. Sie belegen die Zuverlässigkeit automatischer Verfahren und die Einhaltung aller Validierungsschritte.

Ein staatlicher Schweizer Versicherer implementierte diese IDV-Trail-Funktion, um den Anforderungen der DSGVO und Archivierungspflichten gerecht zu werden. Dieses Beispiel zeigt, dass Transparenz im Audit-Trail Auditoren beruhigt und Sanktionen vorbeugt.

Dank dieses Ansatzes wird Compliance zum Wettbewerbsvorteil statt zur Last und ebnet den Weg für eine erweiterte Nutzung strukturierter Daten.

Dokumentenbetrugserkennung

Die IDV integriert Mechanismen zur Fälschungserkennung: Bildforensik analysiert Retuschen, Layout-Inkonsistenzen, Wasserzeichen-Anomalien und verdächtige Metadatenänderungen.

Durch die Kombination dieser Hinweise mit analytischen Regeln (Abgleich gemeldeter Beträge mit historischen Schadensverläufen) signalisiert das System potenziell betrügerische Vorgänge in Echtzeit.

Warnmeldungen können spezifische Workflows auslösen, um einen Betrugsexperten zur weitergehenden Untersuchung hinzuziehen – bei vollständiger Rückverfolgbarkeit aller Aktionen.

Diese präventive Ebene senkt potenzielle Betrugskosten und schützt die Profitabilität Ihrer Bestände, ohne legitime Prozesse aufzubläen.

Grundlage für Augmented Intelligence und Entscheidungsunterstützung

Einmal strukturiert und verlässlich gemacht, bildet die IDV die solide Basis für den Einsatz von LLM-Agenten durch Ihre Teams. Diese Agenten können Vorgänge zusammenfassen, nächste Schritte vorschlagen oder intern geltende Richtlinien sicher abfragen.

Automatisierte Zusammenfassungen und Empfehlungen

Ein LLM-Agent analysiert automatisch IDV-Daten und erstellt eine prägnante Fallzusammenfassung. Er hebt Schlüsselinformationen hervor: abgedeckte Schäden, Kostenschätzungen, gültige Garantien und relevante Fristen.

Basierend auf Geschäftsregeln und Best-Practice-Modellen formuliert der Agent Empfehlungen für das weitere Vorgehen: Auswahl von Dienstleistern, Abrechnungsoptionen, erforderliche Fachkompetenzen.

Diese Unterstützung optimiert Entscheidungsrunden und verbessert die Qualität der Entscheidungen, da Mitarbeiter nicht mehr manuell Informationen aus verschiedenen Systemen zusammensuchen müssen.

Vorbereitung von Kommunikation und Reports

LLM-Agenten erzeugen automatisch Annahme- oder Ablehnungsschreiben, Benachrichtigungen zur Schadenbearbeitung sowie quartalsweise Berichte für Steuerungsausschüsse.

Sprache und Ton werden kanal- und empfängeradäquat angepasst (E-Mail, Brief, Kundenportal). Jeder Text steht in Verbindung mit den Originaldaten und garantiert so Konsistenz und Nachvollziehbarkeit.

Die automatisierte Erstellung entlastet die Teams, die sich auf wertschöpfende Interaktionen mit Versicherten und Partnern konzentrieren können.

Natürliche Sprache für interne Richtlinienanfragen

Ein auf Ihre Prozesshandbücher und internen Referenzdokumente trainierter LLM-Agent ermöglicht es Bearbeitern, Fragen in natürlicher Sprache zu stellen. Beispielsweise: „Welcher Übernahmeschwelle gilt bei einem Tech-Schaden?“ oder „Wie verfahren wir bei fehlenden Unterlagen?“

Das System liefert präzise Antworten, verweist auf die entsprechende Klausel und bietet Links zu den relevanten Dokumentabschnitten zum Weiterlesen.

Diese konversationelle Schnittstelle verkürzt Suchzeiten und vereinheitlicht Abläufe – stets auf der Grundlage der aktuellsten Richtlinienversion.

Vom unstrukturierten Dokument zur operativen Höchstleistung

Die intelligente Dokumentenverarbeitung revolutioniert die Schadenkette, indem sie Mehrkanalerfassung automatisiert, Daten mithilfe von NLP/NER kontextualisiert, die Schadenmeldung triagiert und Kontrolle sowie Compliance durch einen vollständigen Audit-Trail sicherstellt. Auf Basis dieser verlässlichen Daten ebnen Sie den Weg für LLM-Agenten, die Vorgänge zusammenfassen, Handlungsempfehlungen geben und interne Richtlinien in natürlicher Sprache beantworten.

Ganz gleich, wie weit Sie in Ihrer digitalen Transformation sind: Unsere Experten begleiten Sie von der ersten Evaluierung bis zur Integration in Ihre Kernsysteme. Dabei setzen wir auf Open Source und vermeiden Vendor-Lock-in, um Langlebigkeit, Skalierbarkeit und Kostenkontrolle zu gewährleisten.

Besprechen Sie Ihre Herausforderungen mit einem Edana-Experten

Von Guillaume

Softwareingenieur

VERÖFFENTLICHT VON

Guillaume Girard

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Guillaume Girard ist Senior Softwareingenieur. Er entwirft und entwickelt maßgeschneiderte Business-Lösungen (SaaS, Mobile Apps, Websites) und komplette digitale Ökosysteme. Mit seiner Expertise in Architektur und Performance verwandelt er Ihre Anforderungen in robuste, skalierbare Plattformen, die Ihre digitale Transformation unterstützen.

FAQ

Häufige Fragen zur IDP-Lösung in der Versicherungsbranche

Welche wesentlichen operativen Vorteile bietet eine IDP-Lösung in der Versicherungsbranche?

Eine IDP-Lösung beschleunigt die FNOL-Bearbeitung, verkürzt die Sortierzeiten um bis zu 40 % und senkt die OCR-Ablehnungsrate um 30 %. Sie automatisiert die Multikanalerfassung, reduziert Eingabefehler und eliminiert versteckte Kosten manueller Aufgaben. Das Ergebnis: eine optimierte Kundenerfahrung, ein verkürzter Schadenzyklus und besser genutzte Ressourcen.

Wie lässt sich die Reife der Dokumentenprozesse vor der Einführung einer IDP-Lösung beurteilen?

Es gilt, die Heterogenität der Formate (PDF, Formulare, E-Mails) zu prüfen, die OCR-Fehlerrate und den Anteil manueller Eingriffe zu messen. Diese Analyse identifiziert Engpässe (Bildqualität, fehlende Vorverarbeitung) und dient als Basis, um einen POC an den Geschäftskontext anzupassen und Optimierungsprioritäten festzulegen.

Welche Kriterien sollte man bei der Auswahl einer Open-Source- oder maßgeschneiderten IDP-Lösung berücksichtigen?

Priorisieren Sie Modularität und Skalierbarkeit, um spezifische Konnektoren (CRM, Kernversicherungssysteme) zu integrieren und Wartbarkeit zu gewährleisten. Prüfen Sie, ob eine Community oder professioneller Support existiert, wie flexibel die NLP-/OCR-Modelle sind und ob DSGVO-Konformität gegeben ist. Eine maßgeschneiderte Expertise ermöglicht eine feine Anpassung der Geschäftsregeln und verhindert technologische Abhängigkeiten.

Welche fachlichen und technischen Risiken sind mit der Einführung einer IDP-Lösung verbunden?

Zu den Hauptrisiken gehören schlechte Eingabedatenqualität, Inkompatibilität mit dem bestehenden IT-System und Widerstand der Teams gegen Veränderungen. Technisch können unteroptimierte Modelle zu einer hohen Alarmrate führen. Ein POC-gesteuertes Vorgehen und ein schrittweises „Human-in-the-Loop“-Konzept helfen, diese Risiken zu mindern.

Wie lässt sich der Return on Investment (ROI) eines IDP-Projekts im Schadenbereich messen?

Verfolgen Sie zentrale Kennzahlen: durchschnittliche FNOL-Bearbeitungszeit, Straight-Through-Processing-Rate, Anzahl manueller Eingriffe und OCR-Ablehnungsrate. Ergänzen Sie diese um Kundenzufriedenheit und Senkung der Betriebskosten. Dynamische Dashboards bieten Echtzeit-Insights, um die Lösung anzupassen und den Nutzen zu maximieren.

Welche häufigen Fehler sollte man bei der Integration von IDP in das bestehenden System vermeiden?

Unterschätzen Sie nicht die Dokumentenheterogenität und vernachlässigen Sie nicht die Bildvorverarbeitung (Entzerrung, Rauschunterdrückung). Führen Sie keine produktive Einführung ohne fachliche Tests und Feedbackrunden zur Modelloptimierung durch. Beziehen Sie die Fachabteilungen von Anfang an ein, um Regeln zu validieren und eine reibungslose Einführung zu gewährleisten.

Welche Schlüsselschritte sind für das Management eines IDP-Projekts in der Versicherung entscheidend?

Gliedern Sie das Projekt in Phasen: Bedarfsanalyse, POC mit repräsentativem Datenkorpus, OCR-/NLP-Modellkonfiguration, Integration der Konnektoren, Fachtests, Schulung der Anwender und schrittweiser Rollout. Jede Phase sollte ein konkretes, abnahmefähiges Ergebnis liefern, um Erfolg und kontinuierliche Weiterentwicklung zu sichern.

Wie trägt IDP zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und zur Betrugsbekämpfung bei?

IDP protokolliert und zeitgestempelt jede Aktion für einen lückenlosen Audit-Trail, wendet Normierungsregeln nach ISO an und erkennt dokumentenübergreifende Anomalien. Forensik-Module identifizieren Bildmanipulationen und Inkonsistenzen. Anti-Fraud-Alerts lösen dedizierte Workflows aus, gewährleisten Überwachung und Nachvollziehbarkeit unter Einhaltung von DSGVO- und FINMA-Anforderungen.

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