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Anwendungs­migration: Strategien, Schlüsselphasen und Best Practices für einen risikofreien Übergang

Auteur n°4 – Mariami

Von Mariami Minadze
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Zusammenfassung – Die Anwendungs­migration erfordert die Übertragung, Transformation oder den Ersatz Ihrer Applikationen in eine Cloud- oder SaaS-Lösung, um Flexibilität, Performance und Kosten zu optimieren und gleichzeitig den Weg für KI und Autoscaling zu ebnen. Die 4 R – Rehosting, Replatforming, Code-Refactoring und Repurchasing – bieten unterschiedliche Aufwands- und Nutzenpotenziale und werden über eine phasenweise Roadmap (Audit, Pilot, Deployment, Optimierung) gesteuert, um Ausfallzeiten und Budget zu kontrollieren.
Lösung: Ein Anwendungs-Audit starten, um den optimalen 4-R-Ansatz festzulegen und jede Phase mit agiler Governance sowie Pre-Migration-Tests zu strukturieren.

Bei der Anwendungs­migration wird eine Anwendung von einer Umgebung in eine andere verschoben, angepasst oder ersetzt, um mehr Flexibilität, Performance und Kostenkontrolle zu erreichen. Ob es sich dabei um eine Überführung von der lokalen Infrastruktur in die Cloud, eine Cloud-zu-Cloud-Migration oder den Umstieg auf eine SaaS-Lösung handelt, das Ziel bleibt dasselbe: den Technologie-Stack an die geschäftlichen Anforderungen anzupassen und das Unternehmen auf neue Herausforderungen (Autoscaling, KI, Automatisierung) vorzubereiten.

In diesem Kontext bieten vier Ansätze (die “4 R”) unterschiedliche Aufwands- und Nutzenlevel, von der einfachen Lift-&Shift-Operation bis hin zur kompletten Code-Neuentwicklung. Dieser Artikel erläutert diese Methoden, die zu erwartenden Vorteile, die zu befolgende Roadmap sowie Best Practices zur Minimierung von Risiken.

Ansätze der Anwendungs­migration und die 4 “R”

Der Migrationsansatz lässt sich in vier Optionen unterteilen, von der schnellsten bis zur umfassendsten. Jede Option stellt einen anderen Kompromiss aus Aufwand, Kosten und funktionalem Nutzen dar.

Bei der Anwendungs­migration werden eine oder mehrere Anwendungen von einer Quell- in eine Zielumgebung übertragen – sei es ein internes Rechenzentrum, eine Public Cloud, eine Private Cloud oder ein SaaS-Dienst. Ziel ist es, die Elastizität zu erhöhen, die Betriebskosten zu optimieren und die Integration mit anderen modernen Services zu erleichtern.

Zu den Ansätzen gehören Rehosting (Lift & Shift), bei dem der Code unverändert bleibt, Replatforming, bei dem die Anwendung angepasst wird, um Managed Services zu nutzen, Refactoring, das eine teilweise oder vollständige Überarbeitung erfordert, und schließlich Repurchasing, bei dem die Anwendung durch ein äquivalentes SaaS-Angebot ersetzt wird.

Die Wahl des jeweiligen Ansatzes hängt von der geschäftlichen Kritikalität, den Budgetrestriktionen, der technischen Komplexität und dem gewünschten Flexibilitätsgrad ab. Jeder Ansatz kann mit einer hybriden Strategie kombiniert werden, um die Transition und den laufenden Betrieb optimal zu gestalten.

Rehost (Lift & Shift)

Rehosting ist die schnellste und am wenigsten invasive Methode: Dabei wird die Anwendung unverändert in eine neue Laufzeitumgebung verschoben. Es sind keine Codeanpassungen erforderlich, wodurch Migrationsdauer und ‑kosten deutlich reduziert werden. Server, Konfigurationen und Datenbanken werden auf einer Cloud-Infrastruktur oder einem modernisierten Rechenzentrum repliziert. Zwar bringt dieser Ansatz keine Optimierungsgewinne, ermöglicht jedoch einen schnellen Ausstieg aus veralteten Umgebungen und den Zugriff auf Standardfunktionen wie Virtualisierung und Cloud-Backups.

Allerdings schöpft diese Strategie nicht das volle Potenzial von Managed Services aus: Weder werden die Betriebskosten langfristig deutlich gesenkt, noch steht ein natives Autoscaling zur Verfügung. Sie eignet sich besonders für geschäftskritische Anwendungen, deren Code nicht ohne Risiko verändert werden darf, oder für Phasen, in denen Geschwindigkeit wichtiger ist als Optimierung. Mittelfristig empfiehlt es sich häufig, eine zweite Refactoring-Phase zu planen, um Agilität und Skalierbarkeit zu verbessern.

Rehosting wird in der Regel schrittweise eingeführt, indem zunächst die am wenigsten kritischen Anwendungen migriert werden, um die Zielinfrastruktur zu testen und die Cloud-Governance zu verfeinern. Dieser Schritt schafft ein operatives Fundament, bevor umfangreichere Arbeiten gestartet werden.

Replatform (leichte Anpassung)

Replatforming fügt eine leichte Anpassungsebene hinzu: Im Code oder in der Konfiguration der Anwendung werden minimale Änderungen vorgenommen, um Managed Services der Cloud zu nutzen. So kann beispielsweise lokaler Speicher durch einen Objektspeicherdienst ersetzt oder eine geschäftliche Datenbank in ein Managed-DB-Angebot migriert werden. Die Änderungen sind gezielt, um das Risiko gering zu halten und gleichzeitig die Resilienz, Sicherheit und Elastizität des Dienstes zu verbessern.

Mit Replatforming werden operative Performance und Betriebseffizienz verbessert, ohne dass die Architektur grundlegend neu gestaltet werden muss. IT-Teams können Deployments automatisieren, manuelle Wartungsaufgaben reduzieren und von sicherheitsrelevanten Updates des Cloud-Anbieters profitieren. Dieser Kompromiss ist besonders interessant für Anwendungen ohne Support-Ende oder für Peripheriemodule, bei denen der Rewrite-Aufwand nicht gerechtfertigt ist.

Für ein erfolgreiches Replatforming sind eine präzise Abhängigkeitserfassung und eine Validierung der Performance mittels Lasttests entscheidend. Dieser Schritt verhindert unangenehme Überraschungen durch Inkompatibilitäten oder nicht erkannte Engpässe vor dem Go-Live.

Refactor (Code-Überarbeitung)

Refactoring ist die ambitionierteste Option: Dabei wird der Code teilweise oder vollständig überarbeitet, um moderne Architekturen (Microservices, Container, Serverless) zu nutzen. Ziel ist es, Wartbarkeit, Skalierbarkeit und Flexibilität zu optimieren und gleichzeitig DevOps-Praktiken (CI/CD) sowie automatisierte Tests zu implementieren. Dieser Ansatz erfordert eine fundierte Planungsphase, die Definition neuer APIs und die Zerlegung der Geschäftslogik in Module.

Durch Refactoring werden technische Schulden abgebaut, die Testabdeckung verbessert und ein Continuous-Integration-Ökosystem geschaffen, das schnelle Release-Zyklen unterstützt. Teams gewinnen an Agilität, um Patches und Weiterentwicklungen einzuspielen, ohne das Gesamtsystem zu beeinträchtigen. Allerdings erfordert diese höhere Komplexität präzise Steuerung und spezialisierte Kenntnisse in verteilter Architektur.

Refactoring wird oft als Teil einer schrittweisen Modernisierungsstrategie durchgeführt: Zunächst werden die kritischsten Komponenten identifiziert und in eigenständige Services aufgeteilt, bevor der Ansatz auf das gesamte Anwendungsportfolio ausgeweitet wird. Dies minimiert Risiken und richtet jeden Microservice an klaren Geschäftszielen aus.

Repurchase (kompletter Ersatz)

Repurchasing bedeutet, die bestehende Anwendung durch eine Standard-SaaS-Lösung zu ersetzen, die dieselben Funktionen oder äquivalente Module bietet. Diese Alternative überträgt die technische Verantwortung vollständig auf den SaaS-Anbieter; Wartung und Sicherheit liegen in dessen Zuständigkeit. Sie ist sinnvoll, wenn die Anforderungen generisch sind und eine Standardlösung ohne Kompromisse die geschäftlichen Bedürfnisse erfüllt.

Der Hauptvorteil liegt in der schnellen Bereitstellung und kalkulierbaren Kosten, typischerweise auf Basis eines monatlichen Abonnements oder nutzungsabhängiger Abrechnung. Unternehmen können sich so auf die fachliche Einführung und Schulung der Anwender konzentrieren. Allerdings erhöht sich das Risiko eines Vendor Lock-in, und die Anpassungsmöglichkeiten bleiben begrenzt.

Um diesen Ansatz abzusichern, sollte sichergestellt sein, dass die SaaS-Lösung offene APIs und Datenausgabe-Optionen bietet, um die digitale Souveränität zu wahren und eine künftige Migration zu erleichtern, falls sich die Anforderungen ändern.

Beispiel:

Ein mittelständisches Logistikunternehmen entschied sich für das Repurchasing seines Lagerverwaltungssystems. Innerhalb weniger Wochen erfolgte der Umstieg auf eine SaaS-Plattform, wodurch die Serverwartung und Updates entfielen. Diese Entscheidung ermöglichte es, die IT-Teams auf wertschöpfende Projekte zu konzentrieren und gleichzeitig eine schnelle Markteinführung neuer Geschäftsfeatures sicherzustellen.

Konkrete Vorteile der Anwendungs­migration

Die Anwendungs­migration liefert messbare ROI-Effekte: Reduzierung des TCO, verbesserte Performance und mehr Agilität. Zudem ebnet sie den Weg für KI und Automatisierung.

Die Senkung der Betriebskosten resultiert aus der optimierten Nutzung von Cloud-Ressourcen, dem Pay-as-you-go-Modell und dem Wegfall von Hardware-Wartung. Die Finanzierungsstruktur wandelt sich zugunsten beherrschbarer OPEX, ohne hohe Anfangsinvestitionen.

Reduzierung des Total Cost of Ownership (TCO)

Total Cost of Ownership (TCO) verringern sich Ausgaben für Infrastruktur, Lizenzen und interne Wartung. Betriebskosten werden dank nutzungsbasierter Abrechnung und SLA-Vereinbarungen planbarer. Die Konsolidierung von Umgebungen reduziert den Administrationsaufwand und bindet weniger Personalressourcen.

On-Premise-Aufrüstungen von Servern und Netzwerken belasten das Budget erheblich, insbesondere zur Sicherstellung von Sicherheit und Compliance. Die Cloud ermöglicht das Outsourcing dieser Aufwände und bietet kontinuierliche Updates.

Verbesserung der Performance und Resilienz

Managed Services in der Cloud bieten schnellere Antwortzeiten und automatisches Skalieren. Kubernetes-Container-Pools können bei steigendem Traffic sofort hochfahren.

Multi-Zone-Replikation und automatische Backups gewährleisten einen höheren Datenschutz und eine schnelle Wiederherstellung im Schadensfall. Diese Mechanismen laufen für Betriebsteams transparent ab.

Die Gesamtleistung der Anwendung verbessert sich, Latenzzeiten sinken und die User Experience wird optimiert, was direkt die Produktivität und Zufriedenheit der Fachabteilungen steigert.

Organisationale Agilität und Skalierbarkeit

Mit der Einführung von Microservices oder Serverless-Ansätzen können Teams schneller Updates ausrollen, Bugs beheben und neue Funktionen bereitstellen, ohne Verzögerungen durch manuelle Tests oder aufwändige Deployments. CI/CD-Prozesse werden zum Standard.

Die Organisation reagiert schneller auf geschäftliche Chancen und kann neue Services mit geringerem Risiko testen. Jeder Microservice ist eine eigenständige Einheit, was die Validierung von MVPs beschleunigt.

Diese Agilität fördert die Zusammenarbeit zwischen IT-Leitung und Fachbereichen, da die Entwicklungszyklen an strategische Ziele anstelle technischer Zwänge angepasst werden.

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Roadmap für eine methodische Migration

Eine erfolgreiche Migration basiert auf einer klaren Roadmap, vom initialen Audit über erste Pilot-Deployments bis hin zum vollständigen Rollout. Jeder Schritt muss geplant und freigegeben werden.

Die Strukturierung der Migration in Phasen begrenzt Risiken und ermöglicht die Messung von Fortschritten. Zunächst wird ein detailliertes Ist-Konzept erstellt, geschäftliche Anforderungen in technische Prioritäten übersetzt und ein Pilotumfang definiert, bevor die Generalisierung erfolgt. Für eine detaillierte Vorgehensweise siehe unseren Leitfaden zur digitalen Roadmap in vier Schritten.

Diese Aufteilung gewährleistet ein schrittweises Kompetenzwachstum der Teams und sichert gleichzeitig den durchgehenden Service für Endanwender.

Audit und Applikations­kartographie

Der erste Schritt besteht darin, alle Anwendungen, ihre Abhängigkeiten und Schnittstellen zu inventarisieren. Datenbanken, Middleware, Datenflüsse und Transaktionsvolumina werden erfasst. Diese Kartographie dokumentiert Versionen, Frameworks und regulatorische Anforderungen. Wann es an der Zeit ist, veraltete Systeme zu modernisieren, erläutert unser Artikel zur Modernisierung von IT-Legacy-Systemen.

Ein Analyse-Tool ermittelt automatisch die Modulverbindungen und Ressourcennutzung, ergänzt durch Interviews mit den Teams, um Anforderungen und Nutzungsfälle zu klären. Dieses Abbild dient als Referenz, um die Auswirkungen der Migration zu messen.

Ergebnis ist ein Bericht zur Reifegrad- und Risikobewertung, der jede Anwendung nach Kritikalität, technischem Schuldenstand und Modernisierungspotenzial klassifiziert. Diese Priorisierung steuert den weiteren Verlauf der Roadmap.

Detaillierte Planung

Auf Basis des Audits wird der Umfang jeder Migrationsphase festgelegt: der “4 R”-Ansatz für jede Anwendung, benötigte Ressourcen (Personal, Budget, Technik) und Zeitplan. Meilensteine umfassen Tests, fachliche Abnahmen und mögliche Eskalationen. Ein Change-Management-Plan bereitet die Anwender auf die Neuerungen vor, gestützt durch unseren Leitfaden zum Change Management.

Die Planung berücksichtigt Anwendungsabhängigkeiten und legt Wartungsfenster im Einklang mit Geschäftszyklen fest. Ein Steering Committee aus IT-Leitung, Fachbereichen und Dienstleistern trifft Entscheidungen, überwacht KPIs (SLA, Fortschritt, Budget) und passt die Prioritäten bei Unvorhergesehenem agil an.

Pilotmigration und Tests

In der Pilotphase wird eine nicht-kritische Anwendung oder ein Modul nach gewählter Methode (Lift & Shift, Replatforming etc.) migriert. Performance-, Last- und Sicherheitstests werden in der Zielumgebung durchgeführt.

Einsatzszenarien werden simuliert, um Inkompatibilitäten, Engpässe und Serviceeinbußen zu identifizieren. Die Ergebnisse fließen in Konfigurationsanpassungen und Codeoptimierungen vor der Ausweitung ein.

Diese Phase schult Betriebsteams in Monitoring-Tools und neuen Deployment-Prozessen und validiert zugleich Dokumentation und Wiederanlaufkonzepte.

Beispiel: Ein Schweizer Pharma-Labor implementierte einen Pilot für die Migration seines Dokumentenmanagement-Systems zu Azure. Dabei wurde ein Kompatibilitätsproblem in den Genehmigungs-Workflows erkannt und behoben, bevor der vollständige Rollout erfolgte, wodurch mehrere Stunden Ausfall vermieden wurden.

Rollout und Produktivsetzung

Nach erfolgreichem Pilot wird die Migration gemäß Plan auf weitere Anwendungen ausgedehnt. Mit schrittweisen Deployment-Strategien (Blue-Green, Canary) wird die Nutzerbeeinträchtigung minimiert. Rollbacks sind im Vorfeld vorbereitet, um eine schnelle Wiederherstellung zu gewährleisten.

Jeder Wechsel wird in Echtzeit über Monitoring-Dashboards (Latenz, Fehler, Ressourcenauslastung) überwacht. Support-Teams und Key-User bleiben involviert, um die funktionale und technische Funktionsfähigkeit zu bestätigen.

Schnittstellen werden außerhalb von Spitzenzeiten geplant, um Störungen zu reduzieren. Während der kritischen Phase steht ein 24/7-Support bereit.

Post-Migration-Support und kontinuierliche Optimierung

Nach der Migration begleitet ein Post-Migration-Support die Anwender bei der Behebung letzter Anomalien und der Feineinstellungen. Datenkonsistenz, Backup-Integrität und SLA-Einhaltung werden überprüft.

Das Monitoring umfasst monatliche Reviews zur Analyse von Performance, Kosten und Incidents. Bewertungsberichte messen erzielte Erfolge und optimieren den Cloud-Ressourceneinsatz.

Kontinuierliche Verbesserung nutzt Lessons Learned, um mögliche Refactoring-Phasen oder neue Service-Integrationen zu planen und so die Migration in einen permanenten Innovationszyklus zu verwandeln.

Risiken, Risikominderung und Best Practices

Anwendungs­migration birgt erhebliche Risiken, die durch Backups, sorgfältige Planung und verstärkte Security kontrolliert werden müssen. Transversale Best Practices sichern den Erfolg.

Potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren und zu bewerten reduziert den Impact von Zwischenfällen. In diesem Abschnitt werden Hauptgefahren und geeignete Gegenmaßnahmen beschrieben.

Risiko von Datenverlust

Ohne kohärentes Backup können beim Transfer kritische Daten unwiederbringlich verloren gehen. Datenbanken sollten im Cold-Backup exportiert und per Checksum auf Integrität geprüft werden.

Eine Kombination aus inkrementellen und vollständigen Backups an einem separaten Standort ist essenziell. Restore-Tests sind vor jeder Migration durchzuführen, um die Zuverlässigkeit des Recovery-Plans zu bestätigen.

Beispiel: Ein Gesundheitskonzern erlitt während einer ungeprüften Replikation eine Datenkorruption. Ohne gültiges Backup gingen Wochen an Patientendaten verloren, was zu behördlichen Prüfungen führte. Eine nachträglich implementierte automatisierte Backup-Strategie eliminierte dieses Risiko vollständig.

Risiko von Ausfallzeiten und Betriebs­kontinuität

Unkontrollierte Unterbrechungen stören Anwender und können zu finanziellen Einbußen führen. Blue-Green- und Canary-Deployments ermöglichen eine schrittweise Umschaltung der Produktionsumgebung bei gleichbleibender Verfügbarkeit.

Der Cut-over-Zeitpunkt sollte außerhalb der Peak-Phasen liegen und durch wiederholte Switch-Tests validiert werden. Automatisierte Skripte sorgen für Reproduzierbarkeit und minimieren menschliche Fehler.

Ein gemeinsam erstellter und geübter Runbook ist unerlässlich, um Technik- und Fachteams während der Umstellung zu koordinieren.

Budgetüberschreitung und kontinuierliches Monitoring

Ohne präzise Steuerung können Migrationskosten (Berater, Lizenzen, Personentage) außer Kontrolle geraten. Eine detaillierte Kostenschätzung mit wöchentlichem Monitoring deckt Abweichungen frühzeitig auf.

Agile Methoden mit kurzen Sprints und Budget-Reviews pro Iteration gewährleisten Transparenz über Ressourcenverbrauch. Finanz-KPIs (Burn Rate, Forecast) steuern die Kostenstruktur.

Verhandlung von Cloud-Ausgabenlimits und Alerts bei ungewöhnlicher Nutzung verhindern böse Überraschungen in der Rechnung.

Sicherheitslücken und Compliance

Migration kann Schwachstellen öffnen, wenn Daten unverschlüsselt übertragen oder falsch konfiguriert werden. Ein Verschlüsselung der Datenkanäle und rollenbasierte Zugangskontrollen (RBAC) sind unerlässlich.

Sicherheits-Audits vor und nach der Migration, inklusive Vulnerability Scans und Penetrationstests, sichern die Einhaltung von Standards (ISO 27001, DSGVO). Zugriffs- und Audit-Logs müssen zentral erfasst und ausgewertet werden, um Anomalien zu erkennen.

Ein Web Application Firewall (WAF) und ein Admin-Bastion verstärken die Security-Posture und reduzieren die Angriffsfläche.

Transversale Best Practices

Ein vollständiges Audit vor jedem Schritt liefert ein exaktes Inventar und Prioritäten. Die Einbindung der Fachbereiche ab der Planungsphase sichert Zielkonformität und Anwenderakzeptanz.

Automatisierung der CI/CD-Pipelines via Skripte oder Tools wie GitLab CI verringert manuelle Fehler und beschleunigt Deployments. Unit- und Integrationstests fungieren als Gatekeeper bei jeder Änderung.

Proaktives Monitoring mit Echtzeit-Dashboards und konfigurierten Alerts erkennt Performance-Abweichungen frühzeitig. Schulungen nach Rollout fördern die Kompetenz der Betriebsteams und erleichtern den Umgang mit neuen Prozessen.

Anwendungs­migration – ein Schlüsselhebel für Ihre digitale Transformation

Anwendungs­migration ist mehr als eine technische Maßnahme: Sie ist ein strategisches Projekt, um Ihre Infrastruktur an geschäftliche Anforderungen anzupassen, Kosten zu optimieren und Ihre Organisation für kommende Herausforderungen (KI, Container, Multi-Cloud) zu rüsten. Die “4 R”-Ansätze bieten die nötige Flexibilität, um den richtigen Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Optimierung zu wählen.

Mit einer klaren Roadmap – vom initialen Audit bis zum Go-Live – und durch frühzeitige Risiko­prävention (Datenverlust, Ausfallzeiten, Kosten, Security) gewährleisten Sie einen sicheren und kontrollierten Übergang. Best Practices (Audit, Fachbereichseinbindung, CI/CD-Automation, Monitoring, Schulung) bilden die Basis für eine erfolgreiche Migration.

Unsere Experten stehen Ihnen zur Verfügung, um Ihre Situation zu analysieren, die beste Strategie zu definieren und Sie in jeder Projektphase von der Konzeption bis zum Betrieb zu begleiten.

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Von Mariami

Project Manager

VERÖFFENTLICHT VON

Mariami Minadze

Mariami ist Expertin für digitale Strategien und Projektmanagement. Sie prüft die digitale Präsenz von Unternehmen und Organisationen aller Größen und Branchen und erarbeitet Strategien und Pläne, die für unsere Kunden Mehrwert schaffen. Sie ist darauf spezialisiert, die richtigen Lösungen für Ihre Ziele zu finden und zu steuern, um messbare Ergebnisse und einen maximalen Return on Investment zu erzielen.

FAQ

Häufig gestellte Fragen zur Applikationsmigration

Was ist eine Applikationsmigration und warum sollte man sie priorisieren?

Die Applikationsmigration umfasst die Verschiebung oder Anpassung einer Anwendung von einer On-Premise-Umgebung in die Cloud, zwischen verschiedenen Clouds oder zu einem SaaS. Sie zielt darauf ab, Flexibilität, Performance und Kostentransparenz zu verbessern. Die Priorisierung dieses Vorhabens ermöglicht es, Obsoleszenz vorzubeugen, den Technologiestack an die Geschäftsanforderungen anzupassen und das Unternehmen auf Herausforderungen wie Autoscaling, KI und Automatisierung vorzubereiten.

Wie wählt man unter den „4 R“-Ansätzen aus?

Die Auswahl zwischen Rehosting, Replatforming, Refactoring und Repurchasing hängt von der geschäftlichen Kritikalität, dem Budget, der technischen Komplexität und dem gewünschten Agilitätsgrad ab. Rehosting adressiert vorrangig akute Anforderungen, Replatforming reduziert den Wartungsaufwand, Refactoring bietet maximale Flexibilität und Repurchasing überträgt die Verwaltung an externe Anbieter. Ein kontextabhängiges Abwägen auf Basis eines Audits sorgt für den optimalen Kompromiss.

Welche Haupt­risiken bestehen und wie kann man sie mindern?

Zu den größten Risiken zählen Datenverluste, Ausfallzeiten, Inkompatibilitäten, Budgetüberschreitungen und Vendor-Lock-In. Um diese zu minimieren, sollte man eine umfassende Systemkartierung erstellen, Last- und Sicherheitstests durchführen, einen Rollback-Plan festlegen und eine agile Governance sicherstellen. Pilotphasen und detaillierte Wiederherstellungs-Playbooks sorgen für eine durchgehende Servicekontinuität.

Welche Bedeutung haben Audit und eine vorherige technische Kartographie?

Audit und technische Kartographie identifizieren Abhängigkeiten, Datenvolumina, Versionsstände und technische Schulden. Sie liefern eine umfassende Übersicht, um Anwendungen nach ihrer Kritikalität und ihrem Modernisierungspotenzial zu priorisieren. Diese Grundlage dient als Referenz, um die Auswirkungen jeder „4 R“-Strategie zu bewerten und eine sichere schrittweise Einführung zu planen.

Wie gewährleistet man die Servicekontinuität während der Migration?

Um die Kontinuität sicherzustellen, empfiehlt es sich, geplante Wartungsfenster, Pilotmigrationen oder Blue/Green-Deployments zu nutzen. Die Automatisierung von Tests und Deployments über CI/CD, die Datensynchronisation und Echtzeit-Überwachung ermöglichen es, Anomalien frühzeitig zu erkennen und im Störungsfall schnell umzuschalten.

Welche Metriken sollte man verfolgen, um den Erfolg einer Migration zu messen?

Mehrere KPIs sind entscheidend: Verfügbarkeitsrate (SLA), Latenzzeiten, Bereitstellungsfrequenz, die Senkung des TCO, operative Kosten (OPEX) und die Einhaltung von Skalierungszeitpunkten. Darüber hinaus kann man die Nutzerzufriedenheit und die Anzahl der Vorfälle nach der Migration messen, um Stabilität und erreichte Agilität zu validieren.

Wann sollte man sich eher für eine SaaS-Lösung als für Refactoring entscheiden?

Repurchasing bzw. der Einsatz von SaaS ist sinnvoll, wenn Standardfunktionen ausreichen und Wartung sowie Sicherheit ausgelagert werden sollen. SaaS ermöglicht eine schnelle Time-to-Market und ein OPEX-Modell. Benötigt das Geschäftsmodell hingegen maßgeschneiderte Funktionen, hohe Skalierbarkeit oder volle Kontrolle, ist Refactoring die passendere Wahl.

Wie integriert man Open Source und maßgeschneiderte Lösungen in eine Cloud-Migration?

Um modular zu bleiben und Vendor-Lock-In zu vermeiden, setzt man auf Open-Source-Komponenten (Container, Datenbanken, Orchestratoren) und entwickelt maßgeschneiderte Module als Microservices. Dieser hybride Ansatz garantiert Flexibilität, Skalierbarkeit und Sicherheit, während man von Community-Beiträgen und einer individuellen Architektur profitiert.

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