Zusammenfassung – Die Beschleunigung der digitalen Transformation erfordert die Automatisierung repetitiver Aufgaben, um Produktivität, Zuverlässigkeit und Agilität von Geschäftsprozessen zu verbessern. Unter den beiden RPA-Marktführern punktet UiPath mit seiner Robustheit bei komplexen Deployments, seinem AI Center und seinem Orchestrator für mehrere Umgebungen, während Power Automate intuitives Low-Code, native Microsoft-365-Integration und schnelle Bereitstellung bietet.
Lösung: Setzen Sie auf UiPath für heterogene und großvolumige Umgebungen oder auf Power Automate für standardisierte Workflows innerhalb eines Microsoft-Ökosystems und bevorzugen Sie eine modulare, skalierbare Architektur.
Angesichts der Beschleunigung der digitalen Transformation erweist sich die robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA) als wesentlicher Hebel für Produktivität und operative Zuverlässigkeit. Laut Gartner und Forrester stechen zwei Plattformen deutlich hervor: UiPath, bekannt für seine Robustheit und fortschrittliche Künstliche Intelligenz, sowie Power Automate, geschätzt für die nahtlose Integration in das Microsoft-Ökosystem.
Dieser Vergleich richtet sich an IT-Leiter, CIOs/CTOs und Automatisierungsverantwortliche, die eine groß angelegte Einführung planen. Er bietet eine strukturierte Analyse der Markttrends, technischen Fähigkeiten, Bereitstellungsmodelle und konkreten Schweizer Anwenderberichte, um die Auswahl der passenden RPA-Lösung für verschiedene Geschäfts- und Technologiekontexte zu erleichtern.
RPA-Markt: UiPath und Power Automate
Die RPA verzeichnet zweistellige Wachstumsraten, angetrieben von der Nachfrage nach Optimierung geringwertiger Prozesse. UiPath und Power Automate gelten als die von Gartner und Forrester favorisierten Lösungen.
Marktentwicklung und wachsende Akzeptanz
In den letzten Jahren hat RPA das Experimentierstadium verlassen und ist in eine Phase flächendeckender Rollouts eingetreten. Unternehmen automatisieren wiederkehrende Aufgaben, um Kosten zu senken, menschliche Fehler zu reduzieren und Teams für höherwertige Tätigkeiten freizusetzen.
Besonders Finanzdienstleister, Versicherungen und das Gesundheitswesen gehören zu den Vorreitern, doch auch Industrie, Logistik und der öffentliche Sektor ziehen nach. Dieser Trend basiert auf der Reife der Plattformen, der zunehmenden Integration von KI und der Verfügbarkeit von Low-Code-Modellen, die die Steuerung durch Fachabteilungen erleichtern.
Der globale RPA-Markt wird voraussichtlich 2025 die Marke von 3 Milliarden US-Dollar überschreiten, bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von über 20 %. Diese Dynamik spiegelt das Vertrauen der Organisationen in Automatisierung als Treiber für Resilienz und Agilität wider.
In der Schweiz hat ein öffentliches kantonales Unternehmen einen RPA-Pilotversuch für interdisziplinäre Dokumentenmanagement-Prozesse durchgeführt. Dadurch sank die Bearbeitungszeit interner Anfragen um 30 % und die Harmonisierung der Abläufe wurde deutlich verbessert – ein Beleg für den raschen Nutzen einer gut orchestrierten RPA-Lösung.
Gartner-Rankings: Unangefochtene Leader
Im Magic Quadrant von Gartner finden sich UiPath und Power Automate im „Leaders“-Quadranten, was ihre Ausführungsstärke und das Funktionsportfolio unterstreicht. UiPath punktet mit einem umfassenden Modulangebot (Orchestrator, AI Center, Process Mining), während Power Automate durch Anwenderfreundlichkeit und native Integration in Microsoft 365 überzeugt.
UiPath ist bekannt für seine Innovationsstrategie und erhebliche Investitionen in KI und Machine Learning im Automatisierungsbereich. Die Plattform deckt den gesamten Lebenszyklus von Bots ab – von Discovery über Orchestrierung in Multi-Umgebungen bis hin zu on-premise und Cloud-Lösungen.
Power Automate profitiert dagegen von der Power Platform (Power BI, Power Apps), die eine nahtlose Verbindung zwischen Datenanalyse, Low-Code-App-Erstellung und Workflow-Automatisierung bietet. Diese Konvergenz ist besonders attraktiv für Unternehmen, die bereits tief im Microsoft-Ökosystem verankert sind.
Eine regionale Schweizer Bank evaluierte beide Plattformen und entschied sich für Power Automate aufgrund der nativen Integration in Azure Active Directory und der sehr kurzen Akzeptanzkurve. Im Pilotversuch erzielte sie eine operative Effizienzsteigerung von 25 % bei der Bearbeitung von Kundenbeschwerden.
Forrester-Einschätzung: Komplementäre Positionierung
Der Forrester Wave-Bericht bestätigt die komplementären Stärken: UiPath glänzt bei komplexen, abteilungsübergreifenden Rollouts, während Power Automate bei mittelgroßen bis kleineren Projekten punktet, die Einfachheit und Schnelligkeit fordern.
UiPath wird für sein fortgeschrittenes Entwicklungsstudio gelobt, das die Erstellung komplexer Automatisierungen, den Einsatz von APIs, das Exception-Handling und die Orchestrierung in heterogenen Umgebungen ermöglicht. Der zugehörige Marketplace und eine aktive Community beschleunigen Projekte und fördern Best Practices.
Power Automate legt den Fokus auf die Nutzererfahrung: ein intuitiver visueller Designer, sofort einsatzbereite Konnektoren und Vorlagen für zahlreiche Anwendungsfälle. Das Low-Code-Modell minimiert die Abhängigkeit von der IT-Abteilung, was für Organisationen mit mittlerer Digitalreife von Vorteil sein kann.
Ein Schweizer Universitätsklinikum testete beide Lösungen in Pilotprojekten zur Patientenaktenverwaltung. Power Automate ermöglichte die Fertigstellung eines ersten Workflows in einer Woche, während UiPath für ein umfassendes Projekt zur Zentralisierung administrativer Prozesse ausgewählt wurde, das komplexere Anforderungen abdeckte.
Kriterienbewertung für die Wahl der geeigneten RPA-Plattform
Die Entscheidung für eine RPA-Lösung basiert auf technischen, kommerziellen und organisatorischen Kriterien. Funktionalität, integrierte KI, Integrationen und Sicherheit sollten dabei im Fokus stehen.
Funktionalitäten und integrierte Künstliche Intelligenz
UiPath bietet mit dem AI Center ein eigenes Modul zur Bereitstellung und Verwaltung von Machine-Learning-Modellen für OCR, Dokumentenklassifizierung oder Sentiment-Analysen. Die optische Zeichenerkennung und die Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP) sind ausgereift und anpassbar.
Power Automate stellt ähnliche Funktionen über den AI Builder bereit. Machine Learning ist per Assistent zugänglich, mit Konnektoren zu Azure Cognitive Services. Das Maß an Individualisierung bleibt jedoch hinter UiPath zurück.
Ein entscheidendes Kriterium ist die Tiefe der Funktionen für komplexe Prozesse wie Kreditorenrechnungsbearbeitung, Bankabstimmungen oder Multi-System-Interaktionen. Hier hat UiPath die Nase vorn, während Power Automate bei standardisierten Automatisierungen glänzt.
Ein Schweizer Finanzdienstleister implementierte UiPath zur Automatisierung der Vertragserfassung und -prüfung. Die Kombination aus OCR und Klassifizierungsmodell reduzierte manuelle Kontrollen um 70 % und erzielte eine Datenqualität von über 98 %.
Integrationen und Kompatibilität mit bestehendem Ökosystem
Power Automate punktet mit über 400 nativen Konnektoren für Azure, Dynamics 365, SharePoint, Teams und zahlreiche ERP/CRM-Systeme. Single Sign-On (SSO) und Identitätsverwaltung basieren auf Azure AD für eine sichere und zügige Einführung.
UiPath bietet ebenfalls zahlreiche Konnektoren und ein SDK für das maßgeschneiderte API-Development.
Die Kompatibilität zu Legacy-Systemen (Mainframes, proprietäre Anwendungen) ist bei UiPath oft robuster, dank Screen-Automation und Tools zur Erkennung grafischer Elemente.
Ein Schweizer Industriekonzern mit zahlreichen Altsystemen entschied sich für UiPath, um Datenauszüge aus einem grün-bildschirmbasierten ERP zu automatisieren. Ergebnis: 85 % weniger Zeitaufwand für wöchentliche Reports und eine erhöhte Verlässlichkeit der Kennzahlen.
Sicherheit, Support und Bereitstellungsmodelle
Datensicherheit und Compliance sind zentrale Aspekte jeder RPA-Initiative. UiPath und Power Automate verfügen über ISO-27001-, SOC 2- und DSGVO-Zertifizierungen sowie Verschlüsselungsmechanismen in Transit und im Ruhezustand.
Power Automate ist überwiegend als Cloud-SaaS über Microsoft Dataverse verfügbar, mit einer On-Premise-Option via Power Automate Desktop. UiPath bietet Cloud-, Hybrid- und On-Premise-Editionen, um regulatorischen Vorgaben und internen Richtlinien gerecht zu werden.
Die Supportmodelle variieren: UiPath stellt mit Enterprise-Plänen SLA-basierte Unterstützung für Orchestrator und AI Center bereit, während Power Automate den Support über Microsoft Premier Support oder zertifizierte Partner abdeckt.
Eine Schweizer öffentliche Organisation mit hohen Souveränitätsanforderungen entschied sich für die On-Premise-Bereitstellung von UiPath, um volle Kontrolle über Daten und Prozesse zu behalten. Diese Lösung stärkte das Vertrauen der Behörden in die Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien.
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Stärken von UiPath und Power Automate im Vergleich
UiPath überzeugt bei komplexen, multi-systemischen Prozessen, während Power Automate durch einfache Bedienung und native Integration in Microsoft 365 punktet. Beide Plattformen bieten charakteristische Vorteile.
Robustheit und Skalierbarkeit von UiPath
Für groß angelegte Projekte konzipiert, erlaubt der leistungsstarke Orchestrator die Steuerung von Hunderten von Robotern über mehrere Standorte oder Cloud-Umgebungen hinweg. Warteschlangen und zentrales Monitoring sichern eine feingranulare Überwachung und dynamische Ressourcenallokation.
Die modulare Plattform lässt sich schrittweise von Pilotprojekten zu globalen Rollouts ausbauen. REST-APIs und Webhooks erleichtern die Integration in hybride Architekturen, ohne Abstriche bei der Governance.
Community und Marketplace spielen eine Schlüsselrolle bei der Beschleunigung von Entwicklungen: gemeinsam genutzte Bibliotheken, Use-Case-Vorlagen und Plugins reduzieren Eigenentwicklungen mit geringem Mehrwert.
Ein Schweizer Elektronikkomponentenhersteller führte UiPath gleichzeitig in drei Werken ein, um Maschinendaten zu erfassen und Performance-Reports zu generieren. Ergebnis: 40 % schnellere Informationsbereitstellung und erhöhte Reaktionsfähigkeit in der Produktion.
Low-Code-Agilität von Power Automate
Mit einer visuellen Oberfläche ermöglicht Power Automate Fachabteilungen die eigenständige Erstellung einfacher Workflows ganz ohne Code. Vorgefertigte Konnektoren decken ein breites Spektrum von Cloud- und On-Premise-Diensten via Gateways ab.
Die Plattform lässt sich direkt in Microsoft Teams oder SharePoint ausrollen, was Adoption und Zusammenarbeit fördert. Vorlagen für gängige Szenarien wie Dateisynchronisation, Benachrichtigungen oder Datensätze in Dynamics 365 beschleunigen den Designprozess.
Das Lizenzmodell, vielfach bereits in Microsoft-365-Abonnements enthalten, kann für Unternehmen mit Enterprise-Subskription einen finanziellen Vorteil bieten. Der Zugang zur gesamten Power Platform eröffnet darüber hinaus Projekte im Bereich BI und Low-Code-Entwicklung.
Ein Schweizer KMU im Logistikbereich automatisierte E-Mail-Workflows und Sendungsverfolgung via Power Automate, direkt in Outlook und Teams integriert. Innerhalb von sechs Wochen reduzierte sich der manuelle Aufwand um 60 % und die Kundenzufriedenheit stieg um 15 %.
Bereitstellungsoptionen und Lizenzmodelle
UiPath bietet verschiedene Editionen: Community (kostenlos), Studio, Enterprise Cloud und Enterprise Server. Die Preise richten sich nach der Anzahl der Roboter (attended, unattended) sowie aktivierten KI- und Process-Mining-Modulen.
Power Automate arbeitet mit „per user“- und „per flow“-Modellen. Bei „per user“ sind Workflows unbegrenzt nutzbar, während „per flow“ Automatisierungen zwischen mehreren Anwendern geteilt werden können. Die Kosten lassen sich zentral im Azure-Portal verwalten.
Die Wahl hängt ab von Volumen der Prozesse, Verteilung der Nutzung (zentral vs. dezentral) und bestehenden Abonnements. Ein Drei-Jahres-Kostenvergleich inklusive Lizenzen und Support wird empfohlen.
Ein Schweizer Nahrungsmittelkonzern verglich die Fünf-Jahres-Kosten und stellte fest, dass UiPath bei hohem Automatisierungsvolumen komplexer Prozesse günstiger sein kann, während Power Automate für einfache, verteilte Workflows optimal ist.
Praktische Tipps für die Auswahl der passenden RPA-Lösung
Die Entscheidung zwischen UiPath und Power Automate sollte Unternehmensgröße, Digitalreife, Budget und IT-Governance-Strategie berücksichtigen. Ein strukturiertes Vorgehen verhindert teure Fehlinvestitionen.
Anpassung an Größe und Digitalreife
Für Großunternehmen oder Organisationen mit heterogenen Prozessen bietet UiPath eine skalierbare Architektur bei gleichzeitig zentraler Kontrolle und Nachvollziehbarkeit. IT-Teams profitieren von erweiterten Administrations- und Reporting-Funktionen.
Kleinere Strukturen ohne dediziertes Automatisierungsteam setzen auf Power Automate, um schnell zu starten und IT-Abhängigkeiten zu minimieren. Fachbereiche können Low-Code-Prototypen erstellen, bevor zentrale Dienste einbezogen werden.
Die Digitalreife bestimmt auch das Change Management: Ein RPA-Center of Excellence (CoE) auf UiPath-Basis unterstützt eine langfristige Strategie, während ein „Bottom-up“-Ansatz mit Power Automate die Nutzerakzeptanz fördert.
Ein kantonaler Dienst in der Schweiz mit zentralisiertem RPA-Team wählte UiPath für einen schrittweisen Rollout in allen Abteilungen. Das CoE veröffentlichte Richtlinien und validierte Vorlagen, um Qualität und Governance sicherzustellen.
Budget und IT-Governance im Blick behalten
Lizenzkosten sind nur ein Teil der Gesamtinvestition: Beratung, Schulung und Wartung gehören ebenfalls ins Budget. UiPath und Power Automate bieten zertifizierte Schulungen und Partnerprogramme an.
IT-Governance erfordert Validierungs-, Compliance- und Zugriffskontrollprozesse. Die Integration in Active Directory, Monitoring-Tools und Sicherheitsrichtlinien ist essenziell, um unerwünschte Nebeneffekte zu vermeiden.
Ein Industriekonzern richtete einen Steuerungsausschuss aus IT, Internem Kontrollwesen und Fachbereichen ein, um jedes RPA-Projekt anhand von ROI, Kritikalität und Compliance zu prüfen. Dies strukturierte das Serviceangebot und verhinderte unkontrollierte Automatisierungsvorhaben.
Skalierbarkeit planen und Vendor-Lock-in vermeiden
Nachhaltige Investitionen erfordern die Fähigkeit, die Plattform weiterzuentwickeln und Komponenten wiederzuverwenden. Eine modulare Architektur auf Basis offener Standards und APIs reduziert proprietäre Abhängigkeiten.
UiPath unterstützt On-Premise- und Cloud-Szenarien in hybriden Architekturen. Power Automate beruht auf Azure und Dataverse, was ein starkes Engagement im Microsoft-Umfeld mit sich bringt.
Um Vendor-Lock-in zu minimieren, empfiehlt sich ein serviceorientierter Ansatz mit gemeinsam genutzten Bibliotheken und interoperablen Low-Code-Modellen.
Ein Schweizer Logistikunternehmen implementierte eine Open-Source-Event-Bus-Architektur, die UiPath-Robots und Power Automate-Flows verbindet. So lassen sich beide Lösungen optimal nutzen und gleichzeitig Flexibilität bewahren.
Fazit: Die richtige RPA-Lösung wählen
Dieser Vergleich hat die Funktionsvielfalt, Bereitstellungsmodelle und besonderen Stärken von UiPath und Power Automate aufgezeigt. UiPath eignet sich für komplexe, hybride Umgebungen, während Power Automate einfache Automatisierungen im Microsoft-Ökosystem beschleunigt.
Bewerten Sie Ihre Anforderungen nach Unternehmensgröße, Digitalreife, Budgetrestriktionen und IT-Governance. Planen Sie die Skalierbarkeit, setzen Sie auf modulare Ansätze und vermeiden Sie übermäßige proprietäre Bindungen, um Ihre RPA-Strategie langfristig abzusichern.
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