Zusammenfassung – Co-Creation-Projekt gebremst durch: vage Vision und Ziele, unklare Rollen, uneinheitliche Sprache, späte Freigaben, undurchsichtige Governance, Budget- und Zeitüberschreitungen, kein MVP, begrenzter Kompetenzaufbau, starre Architektur. Lösung: Vision und Rollen formalisieren → kontinuierlich prototypen und validieren → agil steuern mit priorisiertem MVP.
Die erfolgreiche gemeinsame Entwicklung einer digitalen Lösung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen der fachlichen Expertise des Kunden und dem technischen Know-how seines digitalen Partners. Diese Verbindung zielt darauf ab, ein Produkt zu gestalten, das sowohl mit der Unternehmensstrategie im Einklang steht als auch den tatsächlichen Bedürfnissen der Endnutzer gerecht wird. Um die Wirkung zu maximieren und Risiken zu begrenzen, ist es entscheidend, eine klare Governance, eine gemeinsame Sprache und iterative Validierungsmethoden einzuführen. Über die Kompetenzen hinaus basiert der Erfolg auf gegenseitigem Vertrauen, vollständiger Transparenz und geteilter Verantwortung während des gesamten Projektzyklus.
Produktvision und Geschäftsziele in Einklang bringen
Eine gemeinsame Vision sichert die Kohärenz zwischen der Unternehmensstrategie und dem entwickelten Produkt. Klar definierte Rollen verhindern Missverständnisse und stärken das Engagement aller Beteiligten.
Eine gemeinsame Vision entwickeln
Der Ausgangspunkt der Co-Creation besteht darin, den Zweck des digitalen Produkts und die Erfolgskriterien zu formalisieren. Die Stakeholder kommen zusammen, um gemeinsam die Value Proposition, die Zielanwendungen und die erwarteten Vorteile festzulegen. Dieser Rahmen dient während des gesamten Projekts als Referenz und erleichtert Entscheidungen, wenn Kompromisse erforderlich werden.
Das Unternehmen bringt sein tiefes Verständnis für den operativen Kontext und die Geschäftsprozesse ein, während der digitale Partner diese Vision in funktionale und technische Leitlinien übersetzt. Gemeinsam erstellen sie ein kompaktes Dokument, das das Zielbild beschreibt. So lassen sich Reibungspunkte frühzeitig erkennen und Schulungs- oder Unterstützungsbedarfe schnell identifizieren.
Dieses kollaborative Vorgehen schafft ein Gefühl gemeinsamer Wertschöpfung für das Produkt. Jeder Beteiligte versteht, wie sein Beitrag zum Gesamtziel beiträgt, was Motivation und Prioritäten auch bei Zeit- oder Budgetdruck aufrechterhält.
Rollen und Verantwortlichkeiten definieren
Um Grauzonen zu vermeiden, ist es entscheidend, Rollen wie Product Owner auf Kundenseite, Scrum Master, UX Designer, Entwickler oder Sicherheitsexperte klar zuzuweisen. Der Product Owner des Unternehmens validiert den fachlichen Inhalt und priorisiert das Backlog entsprechend den geschäftlichen Anforderungen.
Der digitale Partner übernimmt dagegen die technische Verantwortung, sichert die UX-Qualität und implementiert Best Practices (automatisierte Tests, CI/CD, Sicherheit). Diese Aufgabenteilung stellt sicher, dass sich jede Partei auf ihre Kernkompetenzen konzentriert, ohne in die Zuständigkeiten der anderen einzugreifen.
Eine übersichtliche Governance-Matrix, für alle zugänglich, formalisiert diese Verantwortlichkeiten. Sie enthält Entscheidungsprozesse und Kommunikationswege, um Missverständnisse und Verzögerungen durch unvorhergesehene Freigaben zu vermeiden.
Eine gemeinsame Sprache schaffen
Zu Projektbeginn helfen Einführungsworkshops, ein gemeinsames Glossar mit Fach-, Technik- und UX-Begriffen zu erstellen. Diese Harmonisierung verhindert unterschiedliche Interpretationen und reduziert unnötige Rückfragen.
Der Einsatz visueller Artefakte—interaktive Mockups, User Flows, klickbare Prototypen—unterstützt die Diskussion zwischen Fachexperten und Technikern. Diese Medien veranschaulichen die Produktvision und dienen als Diskussionsgrundlage, sodass Abstraktes greifbar wird.
Regelmäßige Abstimmungen fördern eine gemeinsame Kultur und bauen gegenseitiges Vertrauen auf. Sie ermöglichen es zudem, Missverständnisse frühzeitig zu erkennen und die Sprache kontinuierlich anzupassen, was eine effektive Kommunikation während des gesamten Projekts sicherstellt.
Beispiel: Eine mittelgroße Bank hat ihre Produktvision in kollaborativen Workshops mit Fachverantwortlichen, dem internen IT-Team und UX-Spezialisten formalisiert. Dabei zeigte sich, dass die Priorisierung kritischer Anwendungsfälle eine kontinuierliche Anpassung der Roadmap ermöglichte, die funktionale Relevanz steigerte und die Nutzerzufriedenheit verbesserte.
Methoden und Tools für eine effiziente Co-Design-Phase
Co-Design-Workshops und Rapid Prototyping strukturieren den kollektiven Denkprozess und validieren Entscheidungen, ohne umfangreiche Entwicklungen vorauszusetzen. Eine agile Governance ermöglicht häufige Iterationen und die Integration von Feedback im passenden Tempo.
Design-Thinking-Workshops
Design Thinking bietet einen Rahmen, um Nutzerbedürfnisse zu erkunden, ihre Journeys zu kartieren und Innovationspotenziale zu identifizieren. In den Sessions treffen Fachverantwortliche, UX-Experten und Entwickler aufeinander, um unterschiedliche Perspektiven und Expertisen zu vereinen.
Die Workshops liefern konkrete Ergebnisse: Personas, Storyboards, Nutzerpfade. Sie fördern Kreativität, ohne den Blick für die realen Anforderungen der Organisation zu verlieren. So werden Ideen von Anfang an an technische und strategische Rahmenbedingungen gespiegelt.
Diese Methode stärkt die Empathie, die unerlässlich ist, um eine Nutzererfahrung zu gestalten, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen geschäftlichen Erwartungen, technischer Machbarkeit und Nutzerfreundlichkeit bietet.
Rapid Prototyping und schnelle Validierung
Bevor umfangreiche Entwicklungen starten, empfiehlt es sich, interaktive Mockups oder einfache MVPs zu erstellen. Diese Artefakte ermöglichen es, Konzepte mit einer Nutzergruppe zu testen und konkretes Feedback zur Ergonomie und Funktionalität einzuholen.
Rapid Prototyping reduziert Unsicherheiten und senkt die Kosten für mögliche Pivot-Entscheidungen. Anpassungen erfolgen an schlanken Versionen, lange bevor in Architektur oder Code investiert wird. So entsteht ein validierter Proof of Concept, bevor die vollständige Entwicklung beginnt.
Außerdem entsteht ein wertvoller Kreislauf aus Testen und kontinuierlicher Verbesserung im Sinne agiler Vorgehensweisen, der sicherstellt, dass die Lösung stets an den sich ändernden Bedürfnissen des Unternehmens und seiner Nutzer ausgerichtet bleibt.
Agile Governance und kurze Iterationen
Die Einführung eines Scrum- oder Kanban-Frameworks ermöglicht es, das Projekt in Sprints oder kontinuierliche Flüsse aufzuteilen. In jeder Iteration liefert das Team ein potenziell einsatzbereites funktionales Increment. Dieser schnelle Zyklus aus Planung, Umsetzung und Retrospektive steigert Reaktionsfähigkeit und Qualität.
Agile Rituale—Sprint Review, Daily Stand-up, Retrospektive—bieten regelmäßige Gelegenheiten, Prioritäten anzupassen, fachliches Feedback einzubeziehen und technische Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Transparenz ist dabei entscheidend für ein effektives Management von Budget, Zeitplan und Umfang.
Um mehr zu erfahren, entdecken Sie unsere agilen Best Practices speziell für Softwareentwicklungsteams.
Edana: Strategischer Digitalpartner in der Schweiz
Wir begleiten Unternehmen und Organisationen bei ihrer digitalen Transformation.
Gleichgewicht zwischen Budget, Zeitplan und Umfang managen
Die Priorisierung eines fokussierten MVPs garantiert schnelle Erträge und minimiert finanzielle Risiken. Eine sorgfältige Budget- und Zeitplanung gewährleistet Kostenkontrolle und Stakeholder-Zufriedenheit.
Funktionale Priorisierung (MVP)
Die Erstellung eines Minimum Viable Product zielt darauf ab, den minimalen Umfang zu definieren, der den Nutzern Mehrwert bietet und Hypothesen validiert. Dieser Ansatz begrenzt den Initialscope und konzentriert die Ressourcen auf das Wesentliche.
Der MVP wird anhand von Nutzerfeedback iterativ weiterentwickelt, was unnötige Entwicklungen vermeidet und den Time-to-Market optimiert. Mithilfe der MoSCoW-Methode (Must, Should, Could, Won’t) legen Product Owner und Team die funktionalen Prioritäten klar fest.
Für die richtige Herangehensweise, lesen Sie unseren Guide zu den Vorteilen und Fallstricken eines MVP.
Transparente Budget- und Zeitplanung
Der Einsatz von Tracking-Tools—finanzielle Dashboards, wöchentliche Reportings, Performance-Kennzahlen—gewährleistet Einblicke in Budgetverbrauch und Einhaltung der Meilensteine. Jede Ausgabe und Abweichung wird zeitnah begründet und korrigiert.
Ein Lenkungsausschuss, bestehend aus Fach-, Finanz- und Technikvertretern, trifft sich regelmäßig, um Meilensteine zu bestätigen und Entscheidungen zu treffen. Diese mehrseitige Governance vermeidet Überraschungen und stärkt das Vertrauen zwischen Unternehmen und digitalem Partner. Erfahren Sie, wie Sie IT-Deadlines und Budgets einhalten.
Budgettransparenz unterstützt fundierte Entscheidungen und hält das Team auch bei unvorhergesehenen Änderungen oder Anpassungsbedarf zusammen.
Umfang an Projektverlauf anpassen
Wenn neue Anforderungen, regulatorische Änderungen oder Marktchancen auftreten, kann der ursprüngliche Projektumfang angepasst werden. Agile Methoden ermöglichen die Integration dieser Änderungen, ohne das Gesamtziel zu gefährden.
Entscheidungen werden dokumentiert, Auswirkungen auf Budget und Zeitplan bewertet und alle Stakeholder informiert. Diese Struktur verhindert unkontrolliertes Scope Creep und gewährleistet eine permanente Ausrichtung an den strategischen Zielen.
So behält das Team stets den Überblick über das Projekt und kann auch bei sich ändernden Rahmenbedingungen eine kontrollierte Umsetzung und hohe Zufriedenheit sicherstellen.
Beispiel: Ein Unternehmen im Gesundheitssektor hat in sechs Wochen ein MVP einer Patienten-Tracking-Plattform gelauncht, indem es die Entwicklung auf Basisfunktionen konzentrierte. So konnten sehr früh qualitative Rückmeldungen gesammelt und die Roadmap angepasst werden, was den Wert eines sich entwickelnden Umfangs und einer transparenten Budgetkommunikation unterstrich.
Voraussetzungen für eine dauerhafte Zusammenarbeit
Regelmäßige Kommunikation und gemeinsame Kompetenzentwicklung festigen die Kunden-Partner-Beziehung. Eine modulare, sichere Architektur sichert Skalierbarkeit und technologische Unabhängigkeit.
Reibungslose Kommunikation und regelmäßiges Reporting
Wöchentliche Status-Meetings und Demos am Ende jeder Iteration sorgen für Transparenz über den Projektfortschritt. Feedback wird systematisch gesammelt und in Korrektur- oder Weiterentwicklungsmaßnahmen überführt.
Ein gemeinsames Logbuch dient als lebendiges Gedächtnis: getroffene Entscheidungen, Vorfälle, anstehende Aktionen. Diese kollaborative Dokumentation stärkt die Nachvollziehbarkeit und erleichtert die Übergabe bei Teamrotation.
Transparenz pflegt das Vertrauen und macht Risiken frühzeitig sichtbar, um Konflikte und unerwartete Abweichungen zu vermeiden.
Gemeinsame Verantwortung und Kompetenzaufbau
Co-Creation beinhaltet einen schrittweisen Wissenstransfer. Das Kundenunternehmen beteiligt sich aktiv an Workshops, Code-Reviews und Schulungen und baut so sein Know-how in agilen Methoden weiter aus.
Der digitale Partner fungiert als Coach, teilt Best Practices aus Open Source, modulare Architekturmodelle und CI/CD-Ansätze. Diese Didaktik stärkt die Eigenständigkeit des internen Teams und minimiert Vendor Lock-in-Risiken.
Langfristig verfügt das Unternehmen über einen Kompetenzfundus, um die Lösung eigenständig zu steuern und anzupassen, behält aber bei Bedarf die Möglichkeit, externe Expertise für Skalierungs- oder Innovationsphasen hinzuzuziehen.
Sicherheit, Skalierbarkeit und modulare Architektur
Ein auf unabhängigen Bausteinen basierendes Design stellt sicher, dass jeder Komponente aktualisiert, gewartet oder ersetzt werden kann, ohne das Gesamtsystem zu beeinträchtigen. Der Einsatz von Microservices und Open-Source-Standards reduziert proprietäre Abhängigkeiten.
Architekturentscheidungen berücksichtigen von Anfang an Sicherheit (Datenverschlüsselung, Zugriffskontrollen, Schwachstellentests) und Skalierbarkeit (Autoscaling, Container, Orchestrierung). So ist eine technische Langlebigkeit und eine reaktionsschnelle Time-to-Market bei Lastspitzen gewährleistet.
Dieser Ansatz bereitet das digitale Ökosystem darauf vor, neue Funktionen aufzunehmen und sich an die Geschäftsbedürfnisse anzupassen – bei gleichzeitiger Kostenkontrolle und optimalem Service-Level.
Beispiel: Ein Automatisierungsunternehmen entschied sich für eine modulare Open-Source-Architektur für sein Kundenportal. Diese Herangehensweise zeigte, dass Updates einzelner Module ohne Auswirkungen auf andere möglich sind und so operative Agilität sowie Unabhängigkeit von Anbietern fördern.
Co-Creation als strategischer Vorteil
Klare Governance, agile Methoden und transparente Kommunikation sind die Säulen einer erfolgreichen gemeinsamen Entwicklung. Der Einsatz eines zielgerichteten MVP, strikte Priorisierung und gemeinsamer Kompetenzaufbau gewährleisten schnelle Rendite und ein Produkt, das optimal auf die Geschäftsziele abgestimmt ist.
Mit einer modularen, Open-Source- und sicheren Architektur sichern sich Organisationen ihre technologische Unabhängigkeit und stärken ihre Innovationskraft langfristig.
Unsere Experten stehen Ihnen zur Verfügung, um Sie bei Ihren digitalen Co-Creation-Projekten zu begleiten und eine leistungsfähige Zusammenarbeit von der Definition der Produktvision bis zur Produktion Ihrer Lösung zu strukturieren.
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